KoPI-Konferenz am 5. und 6. 12.2025 / Deutschlands Verantwortung für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel.

Bericht von Matthias Jochheim: Zivilgesellschaftliche Konferenz in Frankfurt/M, 5.12. – 6.12.2025
„Deutschlands Verantwortung für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel“ – so war das Thema einer Konferenz am vergangenen Wochenende in Frankfurt/M, organisiert vom Deutschen Koordinationskreis Palästina Israel. (www.kopi-online.de) Sowohl die Palästinensische Gemeinde Deutschland als auch die Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden und eine ganze Reihe deutscher Friedensorganisationen arbeiten in diesem Kreis zusammen, und diskutierten in Frankfurt mit über 150 Teilnehmenden die nach wie vor schlimme Lage der palästinensischen Bevölkerung in Gaza, aber auch in der Westbank.
Einführend wurde per Video die Sequenz aus einer Rede von F. Albanese vor Abgeordneten des EU-Parlaments gezeigt, in der sie die Passivität der EU gegenüber dem Genocid in Gaza anprangerte. – Als eine Motivations-Quelle der massiven militärischen Gewalt identifizierte Dr.Shir Hever, Geschäftsführer von BIP, dem „Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israel und Palästina“ dann die eklatanten Profite, die expandierende israelische Rüstungskonzerne wie ELBIT in der jetzigen Kriegskonjunktur einstreichen können, auf Kosten eskalierender Verschuldung des israelischen Staats. Premier Netanjahu beschrieb seine Idee von Israels Zukunft als den Weg zu einem nahöstlichen Sparta, einem Kriegerstaat. Seine eigene Bilanz: „Ich habe das Gesicht des Nahen Ostens verändert“.
George Rashmawi, Sprecher der palästinensischen Gemeinde Europa, stellte dem israelischen Rüstungs-Boom in seinem Beitrag die tiefgreifende Misere der palästinensischen Ökonomie entgegen: die weitgehende Zerstörung sowohl landwirtschaftlicher Flächen als auch der Gewerbebetriebe in Gaza, und der Entzug der elementaren Versorgung der Menschen dort, aber auch die fortschreitende Ruinierung der Ökonomie in der Westbank, durch Entzug regulärer Steuereinnahmen, immer weitere Blockierung der Verkehrswege und Ausdehnung der illegalen Siedlungen auf Kosten der palästinensischen Ortschaften und Bewohner.
Prof. Ninon Colneric, früher Richterin am Europäischen Gerichtshof, wies in ihrem Beitrag die vielfältigen Verletzungen internationaler Rechtsverpflichtungen gerade auch durch die deutsche Bundesregierung nach, in ihrer Unterstützung des israelischen Kriegs. Ihre Schlußfolgerung: „Deutschland muß seine Haltung zu Israel ändern.“
Raif Hussein, Publizist und ehemaliger Vorsitzender der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, referierte unterschiedliche Phasen der israelischen Siedlungspolitik, das Scheitern des Oslo-Friedensprozess und die zunehmende Apartheid auch im israelischen Kerngebiet, wo z.B. in über 900 Orten per Kommunalverfassung Bürgern arabischer Herkunft die Ansiedlung untersagt ist! Israelische Bürger palästinensischer Herkunft haben, so erfuhren wir, nur ein Aufenthaltsrecht auf Widerruf.
Wieland Hoban, Vorsitzender der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Deutschland, wies auf die Unterschiede zwischen jüdischen und israelischen Interessen hin, die in der deutschen Medienöffentlichkeit häufig nicht wahrgenommen werden. Er berichtete etwa vom Vortrag des Publizisten Jason Stanley in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt, der dort einen Eklat auslöste, als er die israelische Regierungspolitik kritisierte. Friedensfördernde Dialoge mit palästinensischen Gruppen wie im Vorjahr in Berlin ein gemeinsamer Kongress, lösten sogar Repression durch die Polizei aus, kürzlich erst gerichtlich als widerrechtlich bewertet.
Ermutigend waren zwei weitere Beiträge des Abschlussplenum: der frühere deutsche Botschafter in Ramallah, Christian Clages berichtete von 200 Mitarbeiter*innen des Auswärtigen Amtes, die die aktuelle deutsche Politik zu Palästina/Israel für nicht tragfähig halten, nicht zuletzt die Waffenlieferungen an Israel als rechtswidrig ablehnen. Unter deutschen Diplomaten wächst Unzufriedenheit mit der Rolle als deutscher Bremser gegenüber EU-Maßnahmen zur Friedensförderung, etwa die Aussetzung des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel, oder auch des „Horizon“-Forschungsprogramms.
Muriel Asseburg, prominente Akteurin der Stiftung Wissenschaft und Politik, hat unlängst mit bemerkenswerter Deutlichkeit substanzielle Veränderungen der deutschen Politik zu Palästina gefordert, die sie in unserer Tagung erneut formulierte: die Chancen für einen gerechten Frieden seien derzeit schlecht, die Versorgung der Bevölkerung weiter katastrophal. Ein Ende der Besatzung taucht in Trumps „Friedensplan“ nicht auf. Die dort vorgeschlagene „Phase 2“ werde weitgehend abgelehnt, der Einsatz internationaler Truppen fraglich. Die Gefahr bestehe, dass der momentane Stand, wie in der Region bereits öfter, verstetigt werde, also Aufsplitterung des Gaza-Streifens, und weiter israelische Truppen dort.
Dagegen schlägt Frau Asseburg ein Ende für die „deutsche Staatsraison“, d.h. die quasi bedingungslose Unterstützung Israels, vor. Gemeinsam mit dem Mitarbeiter des früheren EU-Aussenkommissars Josep Borrell, Philip Holzapfel, hat sie ein Konzept verfasst, mit folgenden Elementen:
- – Orientierung am Völkerrecht
- – Internationale Verantwortung
- – Selbstbestimmung beider Völker
deutsche diplomatische Verbindungen in Palästina wiederherstellen
- – Finanzielle Konsolidierung der Palästinensischen Autonomiebehörde
- – Verantwortlichkeit für Kriegsverbrechen – Stärkung des Internationalen Strafgerichtshofs
- – Schritte in Richtung palästinensische Selbstbestimmung
Ergänzungen dazu: Internationale Journalisten wieder in Palästina zulassen – und die Forderung: die Bremserrolle Deutschlands in Brüssel aufgeben; Schluss mit der Straflosigkeit etwa gegenüber Mißhandlung und Ermordung palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen
weiterer Forderungskatalog, vorgetragen von Uwe Trieschmann (IPPNW):
- – Erneute Unterstütung von UNRWA, auch durch BRD
- – Medizinische Hilfe nach Gaza, Aufnahme paläst. Patienten in Deutschland
- – Freilassung politischer Gefangener
Abschließend hier die Empfehlung von Prof. Colneric: Kurze Wut in langen Zorn umwandeln
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Kritiken an der „Zeitenwende“ der Evangelischen und Katholischen Kirche

Unter dem Titel „Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick“ hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) im November 2025 eine neue Friedensdenkschrift veröffentlicht. Die Kritik aus der Friedensbewegung und Personen ist heftig. Die Denkschrift beschreibt den Weg vom gewaltablehnenden Pazifismus hin zu einer Verantwortungsethik, die den Krieg akzeptiert.
Pressemitteilung des Aktionsbündnisses “atomwaffenfrei.jetzt” vom 11.11.2025
Friedensgruppen entsetzt über „nukleare Zeitenwende“ in der EKD – atomwaffenfrei.jetzt
Das Aktionsbündnis „atomwaffenfrei.jetzt“ kritisiert die neue EKD-Friedensdenkschrift „Welt in Unordnung – Gerechter Frieden im Blick“ als Kapitulation der christlichen Friedensethik vor der staatlichen Aufrüstungsraison. Das Bündnis von über 70 Friedensorganisationen, dem auch viele kirchliche Gruppen angehören, sieht in dem Papier eine „nukleare Zeitenwende“ und bedauert den Rückfall der EKD in längst überholt geglaubte Positionen für die Rechtfertigung nuklearer Abschreckung. Dass nun öffentlich der Eindruck entsteht, der Besitz von Atomwaffen sei friedensethisch vertretbar, hält das Aktionsbündnis für verheerend und gefährlich.
„Die seit Jahrzehnten zugestandene Gewährung einer Noch-Frist für eine Akzeptanz von Atomwaffen durch die Kirchen ist längst abgelaufen. Das hat Papst Franziskus bereits 2019 in seiner Rede in Hiroshima festgestellt, als er den Besitz von Atomwaffen als unmoralisch geißelte“ betont Martin Singe, Sprecher des Aktionsbündnisses. Die Atomwaffenstaaten seien ihrer Verpflichtung zu nuklearer Abrüstung aus dem Nichtverbreitungsvertrag nicht einmal ansatzweise nachgekommen und hätten somit die ethische Duldungsfrist verwirkt. „Wir erwarten daher von der evangelischen Kirche keine Legitimation dieser Politik, sondern einen klaren, friedensethisch begründeten Ruf nach sichtbaren Schritten zu einer Welt ohne Atomwaffen.“
„Auch kirchliche Basisgruppen kämpfen seit Jahren in Büchel für den Abzug der hier gelagerten US-Atombomben. Die EKD fällt deren Engagement mit der neuen Denkschrift in den Rücken“, konstatiert Hildegard Slabik-Münter von der Friedensgruppe Daun in der Eifel. Der Atomwaffenstandort Büchel wird gerade mit über zwei Milliarden Euro für die neuen F‑35-Atombomber der Bundeswehr und für zielgenauere US-Atombomben umgebaut. Das Aktionsbündnis hofft, dass die evangelische Kirchenbasis der Kirchenleitung klaren Widerspruch entgegensetzt, wie es der Friedensbeauftragte der EKD, Friedrich Kramer, bereits getan hat: „Ich bin der Meinung, wir sollten bei einem klaren Nein ohne jedes Ja bleiben“, hatte der Landesbischof der mitteldeutschen Kirche am gestrigen Montag zum Thema Atomwaffen gesagt. Dem schließt sich das Aktionsbündnis „atomwaffenfrei.jetzt“ vorbehaltlos an.
Zur Ansicht: Zusammenfassung Friedensdenkschrift 2025 – EKD
Weitere Reaktionen zur evangelischen Denkschrift und auch zur Katholischen Kirche in Zeiten der Kriegsertüchtigung von u.a. Michael von der Schulenburg
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„DAS ENDE JEDER KOLONIALEN BESATZUNG IST EINE UNVERZICHTBARE VORAUSSETZUNG FÜR EINEN GERECHTEN UND DAUERHAFTEN FRIEDEN“ (CETIM und IADL, S. 10)
(weitere Hefte zu Palästina hier: https://www.sand-im-getriebe.org/artikel/sig-veroffentlichungen-zum-thema-israel-palastina )
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48 Seiten / Gedruckte Exemplare können bestellt werden / 2 Euro plus Versandkosten / Bestellung per E-Mail an die Redaktion: sand-im-getriebe@posteo.de
THEMEN:
- Stimmen zu Trumps 20-Punkte-Plan
- Israelische Besatzung
- Wirtschaftliche Interessen
- Verbrannte Erde
- Wiederaufbau?
- Komplizenschaft
- Palästinensische Strategien
- Solidaritätsaktionen
Kasseler Friedensratschlag 2025 – Redebeiträge

Eröffnungspanel (youtube)
Da der Video-Mitschnitt im ersten Beitrag Tonaussetzter bzw. unsynchrone Abschnitte enthält, hier ein sauberer Schnitt der Audio-Spur:
- Vortrag von Ingar Solty („Wirtschaftlicher Niedergang und Kriegs-Keynesianismus“,mp3)
Weitere Dokumentationen über die Startseite vo Bundesausschuss Friedensratschlag
Außerdem hier:
- Vortrag von Karin Leukefeld („Permanente Kriege in Westasien?“, mp3)
Termine aus der Friedensbewegung – Mitte Oktober – Mitte November

Quellen mit weiteren Termine: https://www.friedenskooperative.de/termine / https://friedensratschlag.de/
- 17. und 18. Oktober Überlinger Friedenstage 2025 „Demokratie? Macht? Frieden?“ – Was Demokratie und Frieden stärkt, was Demokratie und Frieden gefährdet: Sind wir auf dem Weg in eine liberale Oligarchie -mit (u.a.) Dr. Jonas Tögel (Uni Regensburg), Klaus Simon (Autor, Akademie für solidarische Ökonomie), am Samstag 10-21 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Überlingen-Bambergen, Dorfstr. 29, VA: Friedensregion Bodensee (Infos & Anmeldung dazu: Brigitte Ehrich dialog [at] friedenskonzepte [dot] de Tel. 0176-56934315) / Webseite: friedensregion-bodensee.de
- 20. Oktober Göttingen, Kriegstüchtiges Gesundheitswesen – was bedeutet das für uns? / Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Kriegstüchtiges Gesundheitswesen – was bedeutet das für uns?“ mit: Ute Rippel-Lau (Ärztin für Allgemeinmedizin und Mitglied der IPPNW), PD Dr. Katharina Blanka Jäckle (UMG: Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie), Universitätsmedizin Göttingen, Hörsaal 552, Robert-Koch-Str. 40, VA: IPPNW Regionalgruppe Göttingen Ort: Universitätsmedizin Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen
- 25. Oktober, 13 Uhr: Friedenspolitische Tagung „Schritte zum Frieden denken!“ – Trotz Krieg und Rüstungswahn – mit Andreas Zumach (freier Journalist, Berlin), Helga Baumgarten, 25. Oktober 2025, 13 Uhr, Nachbarschaftshaus Gostenhof. VA: DFG-VK Bayern in Zusammenarbeit mit dem HMV-Bildungswerk. Webseite: dfg-vk-bayern.deOrt: Nachbarschaftshaus Gostenhof, Nürnberg, Adam-Klein-Str. 6, 90429 Nürnberg
- 25. OKtober: Veranstaltung zum 45jährigen des Krefelder Appells „Vom Krefelder zum Berliner Appell – Kunst und Wissenschaft für den Frieden“, 14-19 Uhr, Seidenweberhaus, Theaterplatz 1, [Flyer siehe hier]Schritte zum Frieden denken!
- 8. und 9. November: 32. Bundesweiter Friedensratschlag in Kassel am 8. und 9. Nov. 2025
im Philipp-Scheidemann-Haus. Startseite – Bundesausschuss Friedensratschlag / Anmeldung unter: https://frieden-und-zukunft.de/anmeldung-zum-bundesweiten-friedensratschlag-am-8-und-9-11-2025/ - Liste wird ergänzt….
Weitere Termine für November werden Ende September ergänzt! …
Themensammlung Israel/Palästina im Newsletter SAND IM GETRIEBE

Der Newsletter Sand im Getriebe (SiG) informiert seit 2001 über internationale (Attac-)Bewegungen (Ignacio Ramonet: „Die Märkte entwaffnen“ und Attac-Charta vom Dezember 1998). Er ist ein Medium für Menschen, die eine Welt jenseits der neoliberalen Globalisierung verwirklichen wollen. https://sand-im-getriebe.org/
SiG-Artikel werden zudem nach Themen sortiert. In dieser Sammlung sind Veröffentlichungen über Israel und Palästina zu finden, die eine fundierte Informationsgrundlage bieten.
Weiterlesen25.10.25 Tagung der DFG-VK Bayern – Schritte zum Frieden denken trotz Krieg und Rüstungswahn – mit A. Zumach und H. Baumgarten

Wir laden ein zur Tagung mit Vorträgen und Workshops am 25. Oktober, 13:00 Uhr / im Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein Str. 6, 90429 Nürnberg.
Referate:
1. Andreas Zumach: Helsinki 2.0 – naive Illusion oder konkrete Utopie?
2. Helga Baumgarten: Siedlerkolonialismus, ethnische Säuberung und Völkermord – Israel in Palästina
3. Arbeitsgruppen parallel: Jeweils eine Arbeitsgruppe zu Referaten 1) und 2) sowie ein Workshop: Zum Stand der Aktivitäten gegen die geplante Stationierung der neuen Mittelstreckenraketen in Grafenwöhr. Siehe auch https://keine-raketen-nach-grafenwoehr.de/
VeranstalterInnen: DFG-VK Bayern und HMV-Bildungswerk, in Zusammenarbeit mit attac Würzburg / Anmeldung erbeten : bayern@dfg-vk.de
WeiterlesenWeltordnung im Umbruch – Krieg und Frieden in einer multipolaren Welt – Buch von Peter Wahl / Erhard Crome / Frank Deppe / Michael Brie

Neue Kleine Bibliothek 346, 171 Seiten / Erschienen (September 2025) / ISBN 978-3-89438-842-3 / erschienen im PapyRossa Verlag
Weltordnung_Vorwort.pdf / Weltordnung_Inhaltsverzeichnis.pdf
Ein Umbruch von historischer Tragweite: Die 500-jährige Dominanz Europas und der USA über den ›Rest der Welt‹ geht zu Ende. Eine neue Hegemonialmacht wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Es entsteht eine multipolare Weltordnung. Neue Akteure aus dem Globalen Süden steigen auf und haben ein weltpolitisches Gewicht wie nie zuvor. Keine der heute lebenden Generationen kennt eine solche historische Situation aus eigener Erfahrung. Der Umbruch wirft neue Fragen auf, zu Chancen und Risiken des neuen Systems, zu Krieg und Frieden. Wir haben es mit einer enorm gesteigerten Komplexität zu tun. Der Band analysiert die Umbrüche in der machtpolitischen Struktur und geopolitischen Dynamik des internationalen Systems, die Rolle wichtiger Akteure, darunter die EU und das Deutschland der ›Zeitenwende‹. Thema sind auch jene Kontroversen, die in der Friedensbewegung angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten aufgebrochen sind. Dabei gehen die Autoren dem intellektuellen und affektiven ›Betriebssystem‹ von Bellizismus und Militarismus in der gesellschaftlichen Linken nach. Schließlich werden Grundzüge einer Friedenspolitik auf der Höhe unserer Zeit umrissen.
Kollektiv verfasst von:
Peter Wahl, Publizist mit Schwerpunkt Internationale Beziehungen, Mitbegründer von Attac Deutschland;
Erhard Crome, Geschäftsführender Direktor des WeltTrends-Instituts für Internationale Politik;
Frank Deppe, emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg;
Michael Brie, Sozialphilosoph, bis 2023 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Über das Buch erfahrt Ihr von Peter Wahl am Sa, den 1. November, 14 Uhr auf der Linken Literaturmesse Nürnberg
Überfällt der Russe uns?

Video-Doku vom Webinar mit Hannes Hofbauer und Peter Wahl
Wenn die Friedensbewegung erfolgreich sein will, muss sie gründlich mit dem Feindbild Russland aufräumen.
Dazu hat die Initiative „Nie wieder Krieg! Die Waffen nieder!“ am 18. September ein Webinar mit Hannes Hofbauer (Wien) – Osteuropaexperte und Autor von „Feindbild Russland – Geschichte einer Dämonisierung“ – durchgeführt. Peter Wahl moderiert. Bei YouTube dokumentiert: https://www.youtube.com/watch?v=Ope6KVdd4TE&t=2s
00:00:00 Gespräch Peter Wahl mit Hannes Hofbauer 00:51:15 Erste Phase der Diskussion / Zusammenfassung 00:52:40 Antworten von Hannes Hofbauer 00:58:20 Zweite Phase der Diskussion / Zusammenfassung 01:00:00 Antworten Hannes Hofbauer und Schlusswort Peter Wahl
Die Begründung für Hochrüstung und die militaristische Durchseuchung aller gesellschaftlichen Bereiche steht und fällt mit der Behauptung, Russland würde uns angreifen.
Schon lange vor dem Ukrainekrieg hat eine dämonisierende Feindbildpropaganda gegen alles Russische eingesetzt. Sie knüpft an unselige historische Traditionen an, die sich vom Ersten Weltkrieg über die Nazipropaganda gegen die angebliche „jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung“ bis zum Kalten Krieg zieht und jetzt wieder voll im Schwange ist.
Sie dient dazu, in der Bevölkerung mentale Kriegstüchtigkeit zu erzeugen und Einschnitte in Soziales und den Abbau demokratischer Rechte hinzunehmen.